Die ERW als Erfolgsmodell einer Grassroot-Energiewende

Die Energiewendegenossenschaft Region Winterthur (ERW) konnte an ihrer Generalversammlung auf ein äusserst erfolgreiches Jahr zurückblicken: Die 861 Kilowatt installierte Photovoltaik-Leistung bedeutet mit Abstand einen neuen Rekord! Die in der Stadt Winterthur installierten Anlagen dürften dabei über vier Prozent der hier gesamthaft neu installierten Leistung ausmachen. Wie Gastredner Walter Sachs vom Verband unabhängiger Energieerzeuger darlegte, ist die Winterthurer Selbstbaugenossenschaft damit ein schönes Beispiel dafür, dass man die Energiewende auch «von unten» erfolgreich vorantreiben kann –  quasi im Sinne eine Grassroot-Bewegung aus der Bevölkerung.

Und genau diesen Aspekt hob auch Christine Ziegler, Leiterin Fachstelle Klima der Stadt Winterthur, in ihrem Referat hervor: «Den Klimawandel verwaltet man nicht – die Energiewende kann nur in Zusammenarbeit mit der Bevölkerung gelingen!» Auf dem geplanten Weg Winterthurs zu Netto Null Treibhausgasemissionen bis ins Jahr 2040 kommt der Photovoltaik eine zentrale Rolle zu: Bis 2028 soll die Produktion um 50% gesteigert werden und mit dem Ziel, 100 Anlagen auf städtischen Gebäuden zu installieren, will man mit gutem Beispiel vorangehen. Eine erste Massnahme für dieses Ziel greift schon jetzt:  Ab dem 1. April gilt in Winterthur ein neues Photovoltaik-Förderprogramm, das zusätzlich zu dem des Bundes einen Kostenbeitrag an PV-Neuinstallationen leistet.

 

Walter Sachs, Präsident des Verbandes unabhängiger Energieerzeuger (VESE), analysierte die laufende Revision im Energiebereich und hielt mit pointierter konstruktiver Kritik nicht zurück. Beim vorgeschlagenen, sehr komplizierten System für die Einmalvergütungen fragt er sich, «was der ganze Quatsch soll» und schlägt konkret ein alternatives, einfacheres Modell vor. Diesen und viele andere Kritikpunkte wird der VESE in die laufende Vernehmlassung einbringen.

ERW- Präsident Andreas Dreisiebner am Rednerpult hat angesichts des sehr erfolgreichen Jahres nur lobende Worte für «seinen» Vorstand und die Genossenschafter und untermauert das Statement von der Selbstbaugenossenschaft als eine Bürgerbewegung mit Beispielcharakter für die Energiewende. Hausbesitzer nehmen mit Unterstützung der Genossenschaft die Energiewende im wahrsten Sinn des Wortes selber in die Hand!

Volles Haus an der Generalversammlung im Technopark: Über 70 Genossenschafter und Interessanten waren mit dabei.

Neben den Gastreferaten gehörte auch eine kleine Ausstellung mit ins Programm. Blickfang war dabei die mobile 1kWp-PV-Anlage von Genossenschafter Thomas Würms mit seiner Volaya GmbH.